Oberbayern: Duales Studium – eine unterschätzte Möglichkeit

Im Rah­men des dies­jäh­ri­gen Schwer­punkts Beruf­li­che Bil­dung des Lan­des­vor­stands des AKS ver­an­stal­te­te der Bezirks­ver­band Ober­bay­ern am 13. März eine Dis­kus­si­ons­run­de zum The­ma Dua­les Stu­di­um. Die Ver­an­stal­tung lief hybrid ab, mit fast 40 Teilnehmern.

Dr. Anz, BMW, Stefanie Hoffmann, MAN

Dr. Anz, BMW, Ste­fa­nie Hoff­mann, MAN

Haupt­red­ner waren Ste­fa­nie Hoff­mann, Aus­bil­de­rin Dua­les Stu­di­um bei MAN, Dr. Chris­toph Anz, Ver­ant­wort­li­cher für Bil­dung bei BMW, Bernd Sibler, Land­rat in Deg­gen­dorf und ehe­ma­li­ger Wis­sen­schafts­mi­nis­ter und die Lan­des­vor­sit­zen­de des AKS und Mit­glied des Bil­dungs­aus­schus­ses, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL.

Bei­de Fir­men haben gute Erfah­run­gen mit dem Dua­len Stu­di­um. Bei MAN nut­zen die­se Mög­lich­keit momen­tan 42 dua­le Stu­den­ten, wobei das Ver­bund­stu­di­um (Aus­bil­dung und Stu­di­um kom­bi­niert) 2016 zuguns­ten des Stu­di­ums mit ver­tief­ter Pra­xis abge­schafft wur­de. Bei BMW setzt man auf das Ver­bund­stu­di­um, das bereits seit 2011 von durch­schnitt­lich 10–13% der Aus­zu­bil­den­den absol­viert wird.

Carsten Gloyna, AKS-Geschäftsführer, Bernd Sibler, Landrat Deggendorf, Michael Niedermair, Leitung FA Berufliche Bildung, Dr. Eiling-Hütig, MdL

Cars­ten Gloy­na, AKS-Geschäfts­füh­rer, Bernd Sibler, Land­rat Deg­gen­dorf, Micha­el Nie­der­mair, Lei­tung FA Beruf­li­che Bil­dung, Dr. Eiling-Hütig, MdL

Bernd Sibler ver­deut­lich­te, wie anstren­gend die­ser Aus­bil­dungs­weg ist, aber auch wel­che Mög­lich­kei­ten er bie­tet. Man hat das Bes­te aus bei­den Wel­ten, ver­dient von Anfang an Geld, auch wenn der Stu­di­en­teil über­wiegt. Momen­tan beschrei­ten in Bay­ern gera­de mal 8400 jun­ge Men­schen die­sen Weg. Beson­ders im Bereich Pfle­ge und Gesund­heit sieht Sibler hier gro­ßes Poten­ti­al für einen Zuwachs.

Das Pro­blem des Dua­len Stu­di­ums liegt aber an der gerin­gen Bekannt­heit. Hier ist die Berufs­ori­en­tie­rung in den Schu­len, vor allem FOS/BOS und Gym­na­si­en gefor­dert. Ins­be­son­de­re nach einer Aus­bil­dung bie­tet sich ein Stu­di­um mit ver­tief­ter Pra­xis als Auf­stiegs­chan­ce an.

Bei­de Fir­men­ver­tre­ter beton­ten, dass Absol­ven­ten eines Dua­len Stu­di­ums häu­fig im Unter­neh­men schnel­ler auf­stei­gen kön­nen, da sie die Struk­tu­ren und Arbeits­ab­läu­fe bereits ken­nen. Die Kom­bi­na­ti­on mit rei­nen Stu­den­ten von außen hal­ten bei­de Unter­neh­men für ideal.

Ein wei­te­res Pro­blem des Dua­len Stu­di­ums liegt im Akkre­di­tie­rungs­ver­fah­ren. Hoch­schu­len dür­fen oft nicht selbst akkre­di­tie­ren und erken­nen das dua­le Stu­di­um teils nicht mehr als Stu­di­um an. Frau Dr. Eiling-Hütig bat die Unter­neh­mens­ver­tre­ter des­halb um wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen als Argu­men­ta­ti­ons­hil­fen im Wis­sen­schafts­aus­schuss. Herr Sibler will hier eben­falls unter­stüt­zen, denn es darf nicht pas­sie­ren, dass die­se Stel­len wegfallen.

Ein wei­te­rer Punkt, der ins Gewicht fällt, ist die Zusam­men­ar­beit von Unter­neh­men, Berufs­schu­le, Hoch­schu­le und IHK. Hier gibt es Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten, was Leh­rer­bil­dung und Schul­aus­stat­tung anbe­langt. Auch muss für die Schu­len Pla­nungs­si­cher­heit bestehen, dass jedes Jahr eine bestimm­te Min­dest­zahl an Dua­len Stu­den­ten vor­han­den ist, um gewis­se Anschaf­fun­gen oder Schul­neu­bau­ten recht­fer­ti­gen zu kön­nen. In die­sem Zusam­men­hang wur­de auch fest­ge­stellt, dass die Aner­ken­nung der Cre­dits je nach Hoch­schu­le abweicht, dies muss trans­pa­ren­ter werden.

Alle Teil­neh­mer der Dis­kus­si­on waren sich jedoch einig, dass das Dua­le Stu­di­um bes­ser bewor­ben wer­den muss. Es bie­tet eine Mög­lich­keit, bei der Eltern­schaft auch ein Umden­ken zu errei­chen. Zur Zeit wol­len die meis­ten Eltern, dass ihr Kind spä­ter Abitur macht und stu­diert. Wenn ein Kind einer Aka­de­mi­ker­fa­mi­lie eine Aus­bil­dung macht, gilt dies als gesell­schaft­li­cher Abstieg. Dies liegt zum Teil auch an der Bericht­erstat­tung der Medi­en, die in ers­ter Linie Grund­schu­le und Gym­na­si­um the­ma­ti­sie­ren, die ande­ren Schul­ar­ten gehen leer aus.

Bei­de Unter­neh­mens­ver­tre­ter beton­ten die Wich­tig­keit des per­sön­li­chen Kon­takts. Die­ser fin­det aller­dings oft erst bei Berufs­mes­sen kurz vor dem Abschluss statt. Das ist zu spät. MAN möch­te dehalb die FOS-Prak­ti­ka ver­stär­ken und plant einen Feri­en­work­shop für Grund­schul­kin­der in der Lehr­werk­statt, um die Kin­der schon sehr früh für Tech­nik zu begeistern.

Laut Frau Dr. Ute-Eiling-Hütig setzt die Poli­tik momen­tan jedoch auch fal­sche Signa­le durch die Aka­de­mi­sie­rung der Gesund­heits­be­ru­fe. Der Gesell­schaft muss bewusst gemacht wer­den, dass bei­des nötig ist, Hand­wer­ker, Tech­ni­ker und Aka­de­mi­ker. Die Kom­bi­na­ti­on von bei­den Aus­bil­dungs­gän­gen kann hier ein wert­vol­les Instru­ment sein.

Ein wei­te­res Argu­ment für das Dua­le Stu­di­um ist, dass man von Beginn an Geld ver­dient und so auch Stu­den­ten ein Stu­di­um ermög­licht wird, die aus ärme­ren Haus­hal­ten stam­men. Dr. Anz beton­te zudem, dass ein Dua­ler Stu­dent nicht wesent­lich mehr kos­tet als ein Aus­zu­bil­den­der, so dass es auch für mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men mög­lich ist, sol­che Stel­len anzu­bie­ten und so mehr Stel­len geschaf­fen wer­den könnten.

Aus die­ser Dis­kus­si­ons­run­de ergibt sich ein Arbeits­auf­trag an die Poli­tik, die Unter­neh­men, die Schu­len und die gan­ze Gesellschaft:

Aus­bil­dung und Stu­di­um müs­sen gleich­wer­tig akzep­tiert wer­den, die Schu­len müs­sen bes­ser infor­miert wer­den um ihren Schü­lern die­sen Aus­bil­dungs­weg emp­feh­len zu kön­nen und die Büro­kra­tie (z.B. beim Akkre­di­tie­rungs­ver­fah­ren) muss ver­ein­facht wer­den. Nötig ist auch ein gemein­sa­mes Wor­ding, ein­heit­lich Dua­les Stu­di­um statt Ver­bund­stu­di­um, Stu­di­um mit ver­tief­ter Pra­xis oder koope­ra­ti­ves Studium.

Im Nach­klang zu die­ser Dis­kus­si­on emp­fahl Herr Sibler eine gemein­sa­me Ver­an­stal­tung mit dem AKH.

Dan­ke an alle Teil­neh­mer für die­se Dis­kus­si­ons­run­de, die hof­fent­lich den Grund­stein für eine För­de­rung des Dua­len Stu­di­ums gelegt hat.

Elke Nie­der­mair

Übergabe der gastgeschenke: Michael Niedermair, Dr. Eiling-Hütig, Dr. Christoph, Stefanie Hoffmann, Bernd Sibler

Über­ga­be der Gast­ge­schen­ke: Micha­el Nie­der­mair, Dr. Eiling-Hütig, Dr. Chris­toph Anz, Ste­fa­nie Hoff­mann, Bernd Sibler

Oberbayern: A13 für alle — Erfolgreiche Veranstaltung des BV Oberbayern

A13 für alle – wie sehr die­ses The­ma pola­ri­siert zeig­te sich an der Teilnehmerzahl.

Ca. 70 Inter­es­sier­te, teil­wei­se vor Ort, teil­wei­se online zuge­schal­tet, woll­ten am 31. Janu­ar mit Wolf­gang Fack­ler, MdL und Vor­sit­zen­der des Aus­schus­ses für Fra­gen des öffent­li­chen Diens­tes und der Lan­des­vor­sit­zen­den des AKS Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL dis­ku­tie­ren.

Zunächst mach­te Hr. Fack­ler deut­lich, dass seit der letz­ten Sys­tem­re­form eini­ge wei­te­re Her­aus­for­de­run­gen, wie Inte­gra­ti­on, Wer­te- und Demo­kra­tie­ver­ständ­nis die Schu­len beschäf­ti­gen. Zwar sei­en in den letz­ten Jah­ren 20000 Stel­len geschaf­fen wor­den, trotz­dem hät­te man frü­her auf den Demo­gra­fi­schen Wan­del reagie­ren müs­sen. Dann erläu­ter­te er den Stu­fen­plan, mit dem die Lan­des­re­gie­rung bis zur Mit­te die­ses Jahr­zehnts das Ziel A13 als Ein­stieg für alle Leh­rer, wie von Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder ange­kün­digt, umset­zen möch­te. Pro­ble­me dabei sind jedoch der Grund­satz, dass die Aus­bil­dung die Besol­dung bedin­gen muss und das Abstands­ge­bot der Besol­dungs­stu­fen gewahrt blei­ben muss.

Schnell wur­de in der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on deut­lich, dass es Beden­ken gegen das Vor­ge­hen gibt, da dadurch etwa das Lehr­amt Gym­na­si­um und Beruf­li­che Schu­len abge­wer­tet wird.
Eine Anre­gung, dem Leh­rer­man­gel zu begeg­nen war, es bes­ser zu ermög­li­chen, dass sich Fach­leh­rer zu Mit­tel­schul­leh­rern weiterqualifizieren.

Beden­ken gegen A13 für alle gab es auch mit dem Ein­wand, dass vie­le jun­ge Leu­te ihren Beruf nicht nach dem Ein­stiegs­ge­halt son­dern nach der Work-Life-Balan­ce wäh­len. Durch die vie­len zusätz­li­chen Ver­wal­tungs­auf­ga­ben und ande­re Anfor­de­run­gen an die Lehr­kräf­te, etwa bei der IT in den Schu­len, schnei­det hier der Leh­rer­be­ruf nicht sehr gut ab. Das Ziel muss sein, die Zufrie­den­heit der Lehr­kräf­te und die Attrak­ti­vi­tät des Berufs zu stei­gern. Ver­gleicht man den Leh­rer z. B. mit der Poli­zei gibt es im Schul­be­reich zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten.

Einig waren sich aber alle Teil­neh­mer, dass Bay­ern an sei­nem dif­fe­ren­zier­ten Schul­sys­tem fest­hal­ten muss, um unse­re Qua­li­tät zu halten.

Quint­essenz der Veranstaltung:
Man muss die Ver­wal­tung ent­schla­cken, statt der Regel­be­ur­tei­lung eine Anlass­be­ur­tei­lung ein­füh­ren und ins­ge­samt mehr nach außen aus­strah­len, dass Leh­rer ein tol­ler Beruf ist. Der Beruf muss wie­der attrak­tiv wer­den und dafür müs­sen die geeig­ne­ten Umfel­der geschaf­fen wer­den. Zudem muss über­prüft wer­den, ob ange­sichts der gewach­se­nen und ver­än­der­ten Anfor­de­run­gen an die Schu­len, ins­be­son­de­re in Grund- und Mit­tel­schu­le die Besol­dung noch ange­mes­sen ist.

Schluss­satz von Herrn Fack­ler: „Schu­le ist eine Bau­stel­le, aber es herrscht kein Baustopp.“

Dan­ke an alle, die mit­dis­ku­tiert haben und den bei­den Abge­ord­ne­ten die ent­spre­chen­den Haus­auf­ga­ben in ihre Aus­schüs­se im Land­tag mit­ge­ge­ben haben.

Elke Nie­der­mair

BV-Oberbayern: A13 für alle Lehrer — Besoldungsreform

Das The­ma der A13 Besol­dung für alle Lehr­kräf­te, egal wel­che Aus­bil­dungs­dau­er und Schul­art kreist seit lan­gem bei den Lehr­kräf­ten und in der Presse.
Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder, MdL hat auf der Klau­sur­ta­gung in Klos­ter Banz im Sep­tem­ber 2022 ver­kün­det: „Ab der nächs­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode sol­le schritt­wei­se die Stu­fe A13 für alle ein­ge­führt wer­den, begin­nend mit der Mit­tel­schu­le

Im Gespräch mit

  • Wolf­gang Fack­ler, MdL
    Vor­sit­zen­der des Aus­schus­ses für Fra­gen des öffent­li­chen Dienstes
  • Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL
    Aus­schuss für Bil­dung und Kul­tus im Landtag

Diens­tag, 31. Janu­ar 2023 um 19:00 Uhr
Vor Ort in der Lan­des­lei­tung (Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 80807 Mün­chen) und Online per Video-Konferenz.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Ein­la­dung als PDF

Lehramts­ausbildung in Bayern – Voraussetzungen, Dauer, ...

Lehramts­ausbildung in Bay­ern – Vor­aus­set­zun­gen, Dauer, …

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Staatsministerin Carolina Trautner — Vom Schüler zur Fachkraft

Zusammenfassung der Ergebnisse: Veranstaltung am 24.01.2002 zusammen mit dem BV Oberbayern, Niederbayern und Unterfranken

Caro­li­na Traut­ner, MdL Staats­mi­nis­te­rin für Fami­lie, Arbeit und Soziales:
Der Grund­satz, jedes Kind indi­vi­du­ell best­mög­lich zu för­dern, stellt unser Bil­dungs­sys­tem vor gro­ße Herausforderungen.
Auch außer­halb der Schu­le gibt es zahl­rei­che Ange­bo­te, z.B. Jugend­so­zi­al­ar­beit, aber auch Unter­stüt­zungs­kon­zep­te für Lehrkräfte.
Auch für die Beruf­li­che Ori­en­tie­rung und Aus­bil­dung bestehen der­ar­ti­ge Ange­bo­te, z.B. Aus­bil­dungs­aqui­si­teu­re und Unter­stüt­zung der Betriebe.
Pro­blem­feld blei­ben die Ganz­tags­an­ge­bo­te, bei denen sowohl Räu­me als auch Per­so­nal feh­len, eben­so wie in den Kitas. Die baye­ri­che Staats­rgie­rung hat ein Hort­pro­gramm in Höhe von 67 Mio Euro aufgelegt.

Nicola‑A. Lach­ner Rek­to­rin einer Grund- und Mittelschule:
Ins­be­son­de­re die Mit­tel­schu­len ste­hen vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen. Der hohe Anteil von SuS mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund haben eine gro­ße Aus­wir­kung auf die Lehr­kräf­te, die mit einer zuneh­men­den Dis­kre­panz zwi­schen den For­de­run­gen der Wirt­schaft und der Schul­rea­li­tät zu kämp­fen haben. Die unter­schied­li­chen Erzie­hungs­kon­zep­te, kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­de und Sprach­pro­ble­me erschwe­ren die Erfül­lung des Lehr­plans, füh­ren zu einer extre­men Belas­tung der Lehr­kräf­te und damit in letz­ter Kon­se­quenz zu einem Lehr­kräf­te­man­gel. Ein Lösungs­an­satz wären Willkommensklassen.

Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL Aus­schuss für Bil­dung und Kul­tus im Landtag:
Es gibt ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze. Eine enge­re Zusam­men­ar­beit von „Schu­le und Wirt­schaft“, Mehr Stu­di­en­plät­ze für das Lehr­amt Mit­tel­schu­le, kom­bi­niert mit einem Pflicht­prak­ti­kum an Mit­tel­schu­len für alle Lehr­amts­stu­den­ten. Even­tu­ell lie­ße sich dem Lehr­kräf­te­man­gel zudem mit der Ver­rin­ge­rung der Teil­zeit­mög­lich­kei­ten für Lehr­kräf­te begegnen.

In der abschlie­ßen­den Dis­kus­si­on erga­ben sich fol­gen­de Schwerpunkte:
Die Eltern müs­sen mehr unter­stützt wer­den, Erzie­hungs­be­ra­tung, Kul­tur­sen­si­bi­li­tät schär­fen, Kon­zept des Innen­mi­nis­te­ri­ums für eine Eltern­schu­le. Für die Mit­tel­schu­le als Pflicht­schu­le mit anstren­gen­de­rer Schü­ler­schaft und schlech­te­rer Bezah­lung braucht es zukunfts­fä­hi­ge Konzepte.
Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Schu­le und Wirt­schaft muss inten­si­viert wer­den, bereits in frü­hen Jah­ren. Dabei ist auch der Ver­band der Baye­ri­schen Wirt­schaft gefor­dert, z.B. mit Unter­stüt­zung für klei­ne­re Betriebe.

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Veranstaltung: Vom Schüler zur Fachkraft u.a. mit Staatsministerin Carolina Trautner

Ach­tung: Ent­fällt wegen Erkran­kung einer Referentin!

Lehr­kräf­te der Mit­tel­schu­le fin­den sehr stark ver­än­der­te Lebens­wel­ten vor, gera­de in städ­ti­schen Berei­chen und deren Speck­gür­tel. Hier tref­fen stei­gen­de Gebur­ten­zah­len, eine zuneh­men­de Zahl an Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, gerin­ger Bil­dungs­stand gera­de auch bei Flücht­lin­gen und oft kei­ne oder nur sehr gerin­ge Deutsch­kennt­nis­se zusam­men. Die­se zuneh­men­de Belas­tung der Mit­tel­schul­lehr­kräf­te führt zu Leh­rer­man­gel, Frust, Über­be­las­tung und bis­wei­len auch zu Demotivation.
Es besteht also drin­gen­der Handlungsbedarf!

Im Gespräch mit

Caro­li­na Traut­ner, MdL
Staats­mi­nis­te­rin für Fami­lie, Arbeit und Soziales
Nicola‑A. Lach­ner
Rek­to­rin einer Grund- und Mittelschule
Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL
Aus­schuss für Bil­dung und Kul­tus im Landtag

Diens­tag, 9. Novem­ber 2021 um 19:00 Uhr
Ort: CSU Lan­des­lei­tung (Franz Josef Strauß-Haus, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 80807 München)

Infor­mie­ren Sie sich und dis­ku­tie­ren Sie mit, es geht um die Zukunft unse­rer Kin­der, Jugend­li­chen und jun­gen Erwachsenen.

Anmel­dung bis 7. Novem­ber 2021 unter vorstand@csu-aks-oberbayern.de mit Anga­be Ihres Namens und der E‑Mail erforderlich.

Ein­la­dung mit Zugangs­da­ten als PDF

Kopf­bild: bix­a­bay geralt

Berufsabschlussprüfung

Der Arbeits­kreis Schu­le, Bil­dung und Sport wünscht bei den
- schrift­li­chen,
- münd­li­chen und
- prak­ti­schen Prüfungen
alles Gute und viel Erfolg

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Abitur ist nicht alles!

Im Rah­men der Fami­li­en­mes­se Karls­feld am letz­ten Okto­ber­wo­chen­en­de beschlos­sen die Mit­tel­stands­uni­on und der AKS Dach­au den Rei­gen der Ver­an­stal­tun­gen auf der Büh­ne mit einer Podi­ums­dis­kus­si­on. Das The­ma war „Muss denn jeder aufs Gym­na­si­um gehen? Wel­che Chan­cen bie­tet die Berufs­aus­bil­dung.

Die Teil­neh­mer an der Podi­ums­di­kus­si­on hat­ten ihre Beweg­grün­de für eine ande­re Aus­bil­dung als das Gym­na­si­um zu besu­chen über­zeu­gend dar­ge­stellt. Sie zeig­ten, dass man auch ohne Stu­di­um sehr zufrie­den und mit Selbst­be­wusst­sein dazu ste­hen kann.

2 Damen aus dem Finanz­be­reich beton­ten die Durch­läs­sig­keit des Schul- und Aus­bil­dungs­sys­tems. Sie sahen dies als Vor­teil, wenn sie sich wei­ter­bil­den möch­ten, könn­ten sie es auch spä­ter noch.

Auch der jun­ge Bäcker­ge­sel­le, der gera­de eine Aus­bil­dung zum Meis­ter macht, war voll über­zeugt von sei­nem Beruf. Er erzähl­te vol­ler Begeis­te­rung, dass es auch ohne Stu­di­um mög­lich sei, einen Aus­lands­auf­ent­halt in die Aus­bil­dung ein­zu­pla­nen, so war er bei­spiels­wei­se ein Jahr in England

Der Kreis­hand­werks­meis­ter Ulrich Dachs füg­te an, dass man den Meis­ter sel­ber bezah­len müs­se, wäh­rend das Stu­di­um vom Staat bezahlt wer­den wür­de. Dies sei unge­recht, da muss man was machen!

Was auf Sei­te der Schu­len getan wer­den kann, beton­te Hel­ga Schil­ler, frü­he­re Schul­lei­te­rin der  Grund­schu­le Dach­au Augus­ten­feld. Die Bera­tung der Eltern ist maß­ge­bend. Pres­ti­ge­grün­de spie­len bei vie­len eine gro­ße Rolle.

Des­halb plä­dier­te sie für die Wei­ter­füh­rung der Lern­ent­wick­lungs­ge­sprä­che anstel­le von Zwi­schen­zeug­nis­sen, ab der 1. bis zu 3.Klasse. Für die 4.Klasse gibt es das noch nicht.

Gro­ßer Vor­teil der LEGs: die Schü­ler ler­nen sich selbst ein­zu­schät­zen, das wäre sehr wich­tig auch in Bezug auf den Über­tritt in wei­ter­füh­ren­de Schu­len. 3 Punk­te sind dabei wich­tig: 1. Arbeits­ver­hal­ten (Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on), 2. häus­li­ches Umfeld, 3. Intelligenz;

Die Dis­kus­si­on zeig­te, wie wich­tig es ist, die Gleich­wer­tig­keit von Aus­bil­dung und Stu­di­um in die Köp­fe zu bekom­men und in der Gesell­schaft zu ver­an­kern. Auch wer nicht stu­die­ren kann oder will hat in unse­rem sehr durch­läs­si­gen Bil­dungs­sys­tem die Mög­lich­keit, etwas aus sei­nem Leben zu machen und in sei­nem Beruf erfolg­reich und zufrie­den zu sein.

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Muss denn jeder aufs Gymnasium gehen? Welche Chancen bietet die Berufsausbildung?

Vie­le Eltern sind der Mei­nung, der ein­zi­ge Weg für Ihre Kin­der geht über das Gym­na­si­um zur Uni. Ande­re Schul­zwei­ge gel­ten als „nicht so gut“ und „schä­di­gen“ den Bil­dungs­weg der Kin­der. Dies merkt man gera­de in der Grund­schu­le, wenn es an den Über­tritt geht. Kin­der wer­den mit viel Nach­hil­fe beim Über­tritt und dann im Gym­na­si­um zusätz­lich „geför­dert“, „belas­tet“, …, um das Ziel der Eltern zu erfül­len. Vie­le schei­tern aber dabei. Auf der ande­ren Sei­te feh­len gera­de dem Hand­werk vie­le Auszubildende.

Aber muss dies denn wirk­lich sein?

Unser Bil­dungs­sys­tem in Bay­ern ist so durch­läs­sig und fle­xi­bel, dass ein Erfolg im Leben auch ohne Gym­na­si­um mög­lich ist. Auch auf ande­ren Wegen, bei­spiels­wei­se über eine Berufsausbil­dung, kann man stu­die­ren. Der Stress dabei, gera­de bei den jün­ge­ren Schü­le­rin­nen und Schü­ler ist dabei deut­lich geringer.

Wir laden Sie herz­lich ein, zu einer

Podi­ums­dis­kus­si­on am
Sonn­tag, den 27. Okto­ber 2019 – 15:30 Uhr
auf der Fami­li­en­mes­se in Karls­feld – Hal­le E
sie­he  https://www.familienmesse-karlsfeld.de/

Dis­ku­tie­ren Sie mit:
Ulrich Dachs Kreishandwerksmeister
Harald Hof Ven­turID e.V.- Ver­band für nach­hal­ti­ges und erfolgreiches
Unter­neh­mer­tum in Deutsch­land e.V., Existenzgründungsfachmann
Hel­ga Schil­ler ehe­ma­li­ge Grund­schul­leh­re­rin/-lei­te­rin
Sabi­ne Lech­ner Steu­er­be­ra­te­rin — sfs Dachau
Sabri­na Harner Steuerfachwirtin
• Gesel­le der Bäcke­rei Wör­mann Niederroth

Mode­ra­ti­on: Clau­dia Decker — bekannt von Bay­ern 2

Es freu­en sich auf Ihr Kommen

Micha­el Niedermair

Kreis­vor­sit­zen­der AKS Dachau

Chris­ti­ne Unzeitig

Kreis­vor­sit­zen­de MU Dachau

Ein­la­dung als PDF

Kopf­bild: pix­a­bay: StartupStockPhotos

Föderalismus, Nationaler Bildungsrat: Wollen wir das Zentralabitur aus Berlin?

Katrin Staffler, MdB und Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL

Kat­rin Staff­ler, MdB und Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL

Am 19. Sep­tem­ber 2019 dis­ku­tier­ten Frau Kat­rin Staff­ler, MdB (Mit­glied des Aus­schus­ses für Bil­dung, For­schung und Tech­nik­fol­gen­ab­schät­zung, Obfrau der Enquete-Kom­mis­si­on: Beruf­li­che Bil­dung in der digi­ta­len Arbeits­welt), Frau Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL (Mit­glied des Aus­schus­ses für Bil­dung und Kul­tus, Mit­glied des Aus­schus­ses für Wis­sen­schaft und Kunst) und an der Bil­dungs­po­li­tik Inter­es­sier­te in Dachau.

Zu Beginn nah­men die Refe­ren­tin­nen zu dem The­ma Stellung:
Eiling-Hütig: Die Mehr­heit der Bevöl­ke­rung in Bay­ern ist gegen die Ein­füh­rung eines Zen­tral­ab­iturs. Der Wert des bay­ri­schen Abiturs ist sehr hoch (ähn­lich wie in Sach­sen und Thü­rin­gen) und darf durch ein Zen­tral­ab­itur nicht auf das Niveau der ande­ren Län­der sin­ken. “Alle dür­fen sich ger­ne unse­rem Niveau anschlie­ßen”. Laut Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Kar­lic­zek muss es eine Ver­gleich­bar­keit des Abiturs geben, aber ist das auch wirk­lich gerecht?
Staff­ler: Bil­dungs­po­li­tik ist Län­der­sa­che, aber bei jeder Schü­ler­grup­pe die nach Ber­lin kommt oder bei Besu­chen an Schu­len ist das The­ma Zen­tral­ab­itur präsent.

In der Dis­kus­si­on wur­den fol­gen­de Punk­te the­ma­ti­siert (aus­zugs­wei­se):

  • Das jet­zi­ge Sys­tem ist unge­recht, da Schü­ler aus ande­ren Bun­des­län­dern mit einem 1,0 Schnitt oder bes­ser, den bay­ri­schen Abitu­ren­ten die Stu­di­en­plät­ze weg nehmen.
  • Es gehen viel zu vie­le Kin­der aufs Gym­na­si­um, die eigent­lich dafür nicht geeig­net sind (hier wird durch den Eltern­wil­len eine Auf­nah­me erzwun­gen) und mit sehr viel Nach­hil­fe über­las­tet. Es gibt gera­de im Land­kreis Starn­berg meh­re­re Schu­le, die eine 100prozentige Über­tritts­quo­te aufs Gym­na­si­um haben. Ein Vor­schlag war hier, die sechs­jäh­ri­ge Grund­schu­le ein­zu­füh­ren und erst wenn die Kin­der rei­fer, erfah­re­ner sind, die Ent­schei­dung für das wei­te­re Schul­sys­tem festzulegen.
  • Man soll­te statt auf Leis­tung mehr Kom­pe­ten­zen ach­ten und die Kin­der bes­ser aufs Berufs­le­ben vor­be­rei­ten. Das machen Mit­tel­schu­len und Real­schu­len bes­ser als das Gym­na­si­um. Die Berufs­ori­en­tie­rung und vor allem die Infor­ma­tio­nen für die Eltern soll­ten bereits in der Grund­schu­le begin­nen. Das Den­ken “Nur mit dem Abitur hat man im spä­te­ren Leben gute Chan­cen” muss über­wun­den wer­den. Es gibt im baye­ri­schen Schul­sys­tem 18 Mög­lich­kei­ten, die Hoch­schul­rei­fe zu erlan­gen — dies ist vie­len nicht bekannt.
  • Der Natio­na­le Bil­dungs­rat, wie im Koali­ti­ons­ver­trag fest­ge­legt, muss die Abschlüs­se trans­pa­rent und ver­gleich­bar machen.
  • Ein wich­ti­ger Punkt war, dass die Lehr­plä­ne deut­lich ent­rüm­pelt wer­den, damit gera­de in den jün­ge­ren Klas­sen mehr auf die Kin­der ein­ge­gan­gen wer­den kann und ihre Kom­pe­ten­zen (Skills) her­aus­ge­ho­ben und geför­dert wer­den. Eine Klas­sen­stär­ke von 34 Kin­dern in der Klas­se ist dabei nicht trag­bar und ver­nich­tet alle päd­ago­gi­schen Ansätze.

Der Schuss­te­nor war, dass es ger­ne eine Zen­tral­ab­itur geben kann, wenn die ande­ren Län­der sich dem Niveau von Bay­ern, Sach­sen und Thü­rin­gen anpas­sen. Anders­her­um führt hier kein Weg hin.

AKS Kreisvorsitzender Michael Niedermair, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL und Katrin Staffler, MdB

AKS Kreis­vor­sit­zen­der Micha­el Nie­der­mair, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL und Kat­rin Staff­ler, MdB