Viele Eltern sind der Meinung, der einzige Weg für Ihre Kinder geht über das Gymnasium zur Uni. Andere Schulzweige gelten als „nicht so gut“ und „schädigen“ den Bildungsweg der Kinder. Dies merkt man gerade in der Grundschule, wenn es an den Übertritt geht. Kinder werden mit viel Nachhilfe beim Übertritt und dann im Gymnasium zusätzlich „gefördert“, „belastet“, …, um das Ziel der Eltern zu erfüllen. Viele scheitern aber dabei. Auf der anderen Seite fehlen gerade dem Handwerk viele Auszubildende.
Aber muss dies denn wirklich sein?
Unser Bildungssystem in Bayern ist so durchlässig und flexibel, dass ein Erfolg im Leben auch ohne Gymnasium möglich ist. Auch auf anderen Wegen, beispielsweise über eine Berufsausbildung, kann man studieren. Der Stress dabei, gerade bei den jüngeren Schülerinnen und Schüler ist dabei deutlich geringer.
Der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler, MdL hat eine neue Veranstaltungsreihe „Siblers DenkRäume“ ins Leben gerufen. Der erste Termin war am Donnerstag, den 10. Oktober im Brauereimuseum Weihenstephan in Freising. Ziel ist es hier, mit Bürgerinnen und Bürgern in ganz Bayern über gesellschaftsrelevante Themen und Forschungsfragen ins Gespräch zu kommen.
Als Diskussionspartner standen Dr. Andreas Liebl (UnternehmerTUM) und Diplomingenieur Matthias Keicher (TUM) zur Verfügung.
Vorab konnten die Interessierten Fragen zum Thema “Künstliche Intelligenz… und ich?” einreichen. Diese wurden dann in der Runde diskutiert und auch aus dem Publikum wurden viele Fragen integriert.
Der AKS Dachau war im Publikum, um sich über die neue Veranstaltungsreihe zu informieren.
Einige Diskussionspunkte waren:
Was ist KI?
Wo ist heute bereits KI im Einsatz?
Problem KI und Sicherheit — wie kann die KI uns bzw. die Systeme schützen.
Wird KI irgendwann den Menschen ersetzen?
Reicht das Geld, welches Bayern, nach der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten, für KI einsetzen will, vor allem im Bezug auf die vielen hundert Milliarden, die China in KI investiert?
Wird KI in der Medizin den Arzt ersetzten oder ihm nur hilfreich bei Seite stehen?
Wie verträgt sich die Ethik mit der KI?
Fazit der Diskussion war, dass der Mensch bei allen Punkten im Bezug auf die KI die letzte Entscheidung treffen muss.
Nach der Veranstaltung stand der Minister den Teilnehmern für weitere Fragen bei einem Weihenstephaner Bier zur Verfügung.
Gesamt betrachtet war es eine sehr gelungene Veranstaltung mit einer interessanten und ausgeglichen Diskussion. Die neue Veranstaltungsreihe „Siblers DenkRäume“ hat bei der ersten Veranstaltung gezeigt, dass das Konzept und die Idee sehr gut ist und vom Publikum voll angenommen worden ist. Sehr angenehm war, dass hier wirklich der Bürger und vor allem viele jüngere Leute, auch Schüler vertreten waren und nicht nur Wissenschaft und Politik.
Der nächste Termin ist der 3. Dezember in Augsburg und soll dann in weiteren Regierungsbezirken fortgeführt werden.
Als „Meilenstein für den Bildungslandkreis Dachau“ bezeichnete der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath die heute bekannt gewordene staatliche Genehmigung für ein Fünftes Gymnasium im Landkreis Dachau: „Heute haben wir allen Grund zur Freude. Bildung ist der Rohstoff, von dem wir in unserem Land zehren. Die Bildungsinfrastruktur des Landkreises Dachau wird nun mit hohem finanziellem Aufwand weiter kräftig ausgebaut.“
Katrin Staffler, MdB und Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL
Am 19. September 2019 diskutierten Frau Katrin Staffler, MdB (Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Obfrau der Enquete-Kommission: Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt), Frau Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL (Mitglied des Ausschusses für Bildung und Kultus, Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst) und an der Bildungspolitik Interessierte in Dachau.
Zu Beginn nahmen die Referentinnen zu dem Thema Stellung: Eiling-Hütig: Die Mehrheit der Bevölkerung in Bayern ist gegen die Einführung eines Zentralabiturs. Der Wert des bayrischen Abiturs ist sehr hoch (ähnlich wie in Sachsen und Thüringen) und darf durch ein Zentralabitur nicht auf das Niveau der anderen Länder sinken. “Alle dürfen sich gerne unserem Niveau anschließen”. Laut Bundesbildungsministerin Karliczek muss es eine Vergleichbarkeit des Abiturs geben, aber ist das auch wirklich gerecht? Staffler: Bildungspolitik ist Ländersache, aber bei jeder Schülergruppe die nach Berlin kommt oder bei Besuchen an Schulen ist das Thema Zentralabitur präsent.
In der Diskussion wurden folgende Punkte thematisiert (auszugsweise):
Das jetzige System ist ungerecht, da Schüler aus anderen Bundesländern mit einem 1,0 Schnitt oder besser, den bayrischen Abiturenten die Studienplätze weg nehmen.
Es gehen viel zu viele Kinder aufs Gymnasium, die eigentlich dafür nicht geeignet sind (hier wird durch den Elternwillen eine Aufnahme erzwungen) und mit sehr viel Nachhilfe überlastet. Es gibt gerade im Landkreis Starnberg mehrere Schule, die eine 100prozentige Übertrittsquote aufs Gymnasium haben. Ein Vorschlag war hier, die sechsjährige Grundschule einzuführen und erst wenn die Kinder reifer, erfahrener sind, die Entscheidung für das weitere Schulsystem festzulegen.
Man sollte statt auf Leistung mehr Kompetenzen achten und die Kinder besser aufs Berufsleben vorbereiten. Das machen Mittelschulen und Realschulen besser als das Gymnasium. Die Berufsorientierung und vor allem die Informationen für die Eltern sollten bereits in der Grundschule beginnen. Das Denken “Nur mit dem Abitur hat man im späteren Leben gute Chancen” muss überwunden werden. Es gibt im bayerischen Schulsystem 18 Möglichkeiten, die Hochschulreife zu erlangen — dies ist vielen nicht bekannt.
Der Nationale Bildungsrat, wie im Koalitionsvertrag festgelegt, muss die Abschlüsse transparent und vergleichbar machen.
Ein wichtiger Punkt war, dass die Lehrpläne deutlich entrümpelt werden, damit gerade in den jüngeren Klassen mehr auf die Kinder eingegangen werden kann und ihre Kompetenzen (Skills) herausgehoben und gefördert werden. Eine Klassenstärke von 34 Kindern in der Klasse ist dabei nicht tragbar und vernichtet alle pädagogischen Ansätze.
Der Schusstenor war, dass es gerne eine Zentralabitur geben kann, wenn die anderen Länder sich dem Niveau von Bayern, Sachsen und Thüringen anpassen. Andersherum führt hier kein Weg hin.
AKS Kreisvorsitzender Michael Niedermair, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL und Katrin Staffler, MdB
Bildungsangebote, die nicht direkt etwas mit dem ausgeübten Beruf zu tun haben, sollen zukünftig steuerpflichtig werden. Durch den Gesetzesentwurf des SPD-geführten Finanzministeriums drohen daher die Gebühren für allgemeine Weiterbildungsangebote zu steigen.
Für die Abgeordnete aus dem Wahlkreis Dachau-Fürstenfeldbruck Katrin Staffler ist die Besteuerung von Bildungsleistung der grundlegend falsche Weg. Sie teilt dabei die Meinung des Deutschen Volkshochschul-Verband e.V. (DVV), dass der Begriff der „reinen Freizeitgestaltung“ ein untaugliches Abgrenzungskriterium für die Unterscheidung der Besteuerung der Bildungsleistung ist. So würde die allgemeine Weiterbildung, die den überwiegenden Teil des Kursangebotes ausmacht, und die nicht einen unmittelbaren Bezug zur Berufstätigkeit haben im Verdacht der reinen Freizeitgestaltung stehen. Die Abgeordnete betont daher: „Bildung endet nicht mit einem Berufs- oder Studienabschluss, sondern ist ein lebensbegleitender Prozess. Gerade vor dem Hintergrund des technologischen Wandels ist die Weiterbildung auch abseits des eigentlichen Berufs essentiell.“
→ Wollen wir das Zentralabitur aus Berlin? → Deutschland auf dem Weg zum Einheitsstaat!
→ Höhlt der Bildungsrat die KMK aus? → Bildungsrat überstimmt die Länder!
→ Entscheidung vor Ort oder aus Berlin? → Kein Wettbewerb mehr unter den Ländern!
→ Bürgernahe Entscheidung oder „Bestimmung“ aus Berlin?
→ Keine Kleinstaaterei, dafür Bildungsgesamtkonzept!
→Keine Aufteilung der Macht mehr zwischen Bund und Ländern!
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe an der Bildungspolitik Interessierte, wir laden Sie herzlich ein zu einer
Diskussionsrunde zum Thema Föderalismus und Nationaler Bildungsrat im Bezug auf Schulen
Im Gespräch mit
Katrin Staffler, MdB
Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Obfrau der Enquete-Kommission: Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt
Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL
Mitglied des Ausschusses für Bildung und Kultus Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst
Das Thema Digitalisierung ist zur Zeit in aller Munde. Schulen erstellen ein digitales Medienkonzept oder haben dies schon getan und beantragen Mittel gemäß dem Masterplan Bayern Digital II. Zusätzlich hat der Bundestag den Digitalpakt beschlossen, um Schulen mit technischen Geräten und Internetleistungen zu unterstützen.
Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL (Freie Wähler) kam am 2. Juli 2019 auf Einladung von Michael Niedermair, AKS-Kreisvorsitzender (Arbeitskreis Schule, Bildung und Sport) und CSU-Kreisvorsitzenden Bernhard Seidenath, MdL in den Landkreis Dachau.
Das Thema war: Wo geht die „Reise“ hin, wo stehen wir in fünf Jahren, im Klassenzimmer, bei der Unterrichtsvorbereitung, in der Verwaltung, … ?
v.l.: Landrat Stefan Löwl, Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL, Helga Schiller, stellv. AKS Kreisvorsitzende, Michael Niedermair, AKS-Kreisvorsitzender
Die Begrüßung übernahm der AKS-Kreisvorsitzende Michael Niedermair und verwies u.a. auf die Veranstaltung vor etwa einem Jahr mit dem ehemaligen Kultusminister Bernd Siebler, MdL (jetzt Wissenschaftsminister), bei der der Neubau der Schule in Odelzhausen besichtigt worden ist. Die Schule wurde nach modernsten Grundsätzen gebaut und mit digitalen Tafeln, Medien etc. ausgestattet. Die Schule hat am Freitag, den 05.07.2019 von 14:00–17:00 Uhr Tag der offenen Tür. Sie lädt alle herzlich ein, die sich für moderne und digitale Lehrmethoden und Ausstattung interessieren. Nun wollten wir wissen, wie es die nächsten Jahre weiter geht.
Landrat Stefan Löwl bei der Begrüßung
Im Anschluss begrüßte Landrat Stefan Löwl, als Vertreter des CSU-Kreisverbandes, die Gäste und hob besonders hervor, dass es für Politiker wichtig ist, auch mit Vertretern anderer Parteien zu sprechen.
In seinem Einführungsstatement nannte der Kultusminister mehrere Herausforderungen zum Thema. Um die digitalen Inhalte im Unterricht richtig nutzen zu können, benötigt jede Schule einen direkten Glasfaseranschluss (FttB: Fibre to the Building), in allen Bereichen eine ausreichende WLAN-Anbindung. Nicht nur, dass WLAN überall verfügbar ist, sondern dass auch die entsprechende Kapazität vorhanden ist, dass alle Schüler einer Klasse mit entsprechender Geschwindigkeit arbeiten können. Die weitere Herausforderung sind die Geräte für die Schüler im Klassenzimmer. Es sollen in Bayern 50.000 digitale Klassenzimmer entstehen. Der Minister betonte aber, er wolle keine Geräte vorschreiben. Dies ist die Aufgabe der Schule, mit Hilfe des Medienkonzeptes zu überlegen, welche Geräte am sinnvollsten für die Schule sind. Dies können Laptops, Tablets, Whiteboards, Beamer, Dokumentenkameras, etc. sein. Dafür stellte der Freistaat 218 Millionen Euro für die Jahre 2018/19 und 2020 zur Verfügung. Zusätzlich stellt der Bund 778 Millionen Euro zur Verfügung (bis 2024). 95% der Gemeinden in Bayern haben bereits einen entsprechenden Antrag gestellt. Dies bedeutet, Bayern kann für die Digitalisierung etwa eine Milliarde Euro investieren.
Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL (Freie Wähler)
Dies Summe klingt erstmal nach sehr viel Geld. Rechnet man aber diese eine Milliarde Euro auf 50.000 Klassenzimmer um, so bleiben für das Klassenzimmer gerade mal 20.000€ übrig. Baumaßnahmen und Personalkosten sind hier nicht inbegriffen. Hier muss der Sachaufwandsträger zusätzlich Mittel aufbringen. Dies kann dann deutlich mehr sein, wenn man die Infrastruktur (Anschluss des Beamers an der Decke mit Strom und Videokabel, WLAN-Accesspoints und LAN-Verkabelung, …) erst errichten muss. Auch die Wartung und Pflege der digitalen Infrastruktur muss der Sachaufwandsträger leisten.
Ein weiteres Problem ist die Anschlussfinanzierung. Wie sieht es nach 2024 aus, wenn die Geräte dann schon wieder veraltet sind und ausgetauscht werden müssen. Hier gibt es von Seiten des Landes und des Bundes noch keine Aussagen. Der Kultusminister möchte hier zusätzlich 200 Systembetreuer für die Wartung und Pflege einstellen. Bayern hatte im Schuljahr 2017/18 4.656 Allgemeinbildende Schulen und 1.527 Berufliche Schulen, also zusammen 6.183 Schulen. Somit sind die zusätzlichen 200 Stellen ein guter Anfang, aber leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zudem soll für Schüler und Lehrer eine Bayern-Cloud erschaffen werden. Außerdem will er viele Schulbuchverlage mit Ihren digitalen Schulbüchern einbinden, so dass „der Fünftklässler nicht mehr mit dem schweren Schulranzen herumlaufen muss“.
Wichtig ist dem Kultusminister, dass die Technik der Pädagogik dienen muss und nicht anders.
In der anschließenden Diskussion mit den etwa 50 Veranstaltungsbesuchern aus dem Landkreis und der Umgebung waren die Hauptthemen: • Die Aus- und Weiterbildung der Lehrer • Die zusätzlichen Kosten und der enorme Verwaltungsaufwand bei der Digitalisierung, wenn bei einer Baumaßnahme, z.B. bei der neuen Verlegung von Kabeln, ein neues Brandschutzgutachten erstellt werden muss. • Die langen Zeiten, bis ein Antrag genehmigt wird und dann die Gelder ausbezahlt werden. • Ausreichende WLAN-Abdeckung mit entsprechender Bandbreite für jedes Klassenzimmer und Glasfaseranschluss an der Schule. Manche Schulen, gerade in älteren Gebäuden, haben gerade einmal einen Accesspoint zur Verfügung. • Man sollte mehr die Schüler fragen, was diese benötigen und für sinnvoll erachten, da sich viele Lehrer mit der digitalen Technik wenig bis gar nicht auskennen. • Mehr Unterstützung der Lehrer bei der Erstellung des Medienkonzeptes, gerade wenn die Schule/Lehrer wenig mit dem Thema in Berührung stehen bzw. noch nicht die Zeit hatten, sich damit zu beschäftigen. • Im Vergleich zu anderen Ländern, gerade angloamerikanische Länder, hinkt Deutschland und Bayern sehr weit hinterher, was die Ausstattung und Benutzung von digitalen Medien/Geräten betrifft. • Die digitale Ausrüstung nützt wenig, wenn die Schule kein passendes pädagogisches Konzept hat und die entsprechenden Medienkompetenzen bei den Lehrern und Schülern nicht vorhanden ist. „Wenn man einen schlechten Prozess digitalisiert, hat man hinterher einen schlechten digitalen Prozess.“
Die Diskussion wurde von den Teilnehmern sehr kontrovers und leidenschaftlich geführt und hat gezeigt, dass es viele Blickwinkel auf das Thema gibt. Nach Ende der Veranstaltung diskutierten viele Teilnehmer ohne den Minister weiter.
Als Dank überreichte der AKS-Vorstand dem Kultusminister eine kleine Stärkung.
Gesamt betrachtet war es eine sehr gelungene, informative und interessante Veranstaltung, die zwar vieles beantwortete, aber auch viele Fragen offenlassen musste. Wir warten gespannt darauf, wie sich die digitalen Klassenzimmer im Landkreis entwickeln. Wir als CSU Arbeitskreis für Schule, Bildung und Sport werden dem Minister von den Freien Wählern weiter auf die Finger schauen, ob die gesteckten Ziele so umgesetzt werden. Denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir die vielfältigen Herausforderungen der Digitalisierung in der Zukunft meistern.
Das Thema Digitalisierung ist zur Zeit in aller Munde. Schulen erstellen ein digitales Medienkonzept oder haben dies schon getan und beantragen Mittel gemäß dem Masterplan Bayern Digital II. Zusätzlich hat der Bundestag den Digitalpakt beschlossen, um Schulen mit technischen Geräten und Internetleistungen zu unterstützen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe an der Bildungspolitik Interessierte, wir laden Sie herzlich ein zu einer
Der vbw (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.) hat ein Gutachten (Download als PDF) erstellen lassen, welches die Unterschiede in den Bildungschancen im Verhältnis Stadt — Land darstellt und welchen Einfluss der Wohnort auf die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe der Menschen hat. Die Wissenschaftliche Koordination hat dabei Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Lenzen, Universität Hamburg, Vorsitzender des Aktionsrats Bildung.
“Das gemeinte und in Vorurteilen enthaltene Stadt-Land-Gefälle in dem Sinne, dass Bildung auf dem Lande schlechter und weniger erfolgreich sei als in der Stadt, ist schlicht falsch. Es ist eher umgekehrt. Mit anderen Worten: Das Land ist ein hervorragender Bildungsstandort für praktisch jedes Alter von der frühen Kindheit bis zum Erwachsenenalter.” Prof. Dieter Lenzen
Er kommt zu dem Schluss, dass Schüler auf dem Land deutlich überlegen sind.
“Es gibt ein Gefälle in verschiedenen Leistungsdimensionen, das im Sekundarbereich bis zu einem Schuljahr ausmacht. Das heißt also, dass dieselbe Schulstufe auf dem Lande die Kenntnisse von einem ganzen Schuljahr im Voraus hat im Vergleich zur Stadt.” Prof. Dieter Lenzen
Auch die Leseleistung von Schülerinnen und Schülern auf dem Land sind teilweise sehr viel besser als in der Stadt.
Dabei wird aber betont, dass es sehr wichtig ist, dass jede Region für jedes Alter ein gutes Bildungsangebot bereithält: vom Kindergarten, über die allgemeinbildenden Schulen, über die beruflichen Schulen und die Einrichtungen zur Erwachsenenbildung.
Aber der Landkreis Dachau hat nach einem Bericht des Münchner Merkur vom 23.04.2019 ein Defizit in der Weiterbildung: “Der Landkreis schöpft das Potenzial für Weiterbildungsmaßnahmen, das er auf Grundlage seiner Sozial- und Wirtschaftsstruktur hätte, nur zu 77 Prozent aus. Bayernweit beträgt diese Quote knapp 100 Prozent.”
Es gibt also noch viel zu tun für die Bildung im Landkreis Dachau — der AKS will hierbei gerne unterstützen.